Schlagball in der Klimakrise

Dieser Beitrag hat für mich persönlich eine hohe Bedeutung, weil ich glaube, dass die Dringlichkeit des Klima- und Umweltschutzes bisher nicht ausreichend erkannt wurde. Ich hoffe durch diesen Artikel niemanden zu verärgern und möchte um Verständnis bitten, dass ich das Thema auf dieser Seite anspreche. Das Anliegen ist für alle so wichtig, dass jeder Kanal genutzt werden sollte. Es geht darum Aufmerksamkeit und Verständnis zu wecken, nicht Angst und Panik zu verbreiten.

Was hat Schlagball mit der Klimakrise zu tun?

Die globale Erwärmung schreitet mit erschreckender Geschwindigkeit voran. Wenn die Veränderungen des Klimas sich weiter entwickeln wie die Wissenschaft sie vorausgesagt, wird vieles keinen Platz mehr in unserem Leben haben und möglicherweise wird auch bald kein Schlagball mehr gespielt werden.

Ist das nicht ein wenig übertrieben?

Die Wissenschaft hat es schon vor vielen Jahren prophezeit und jüngste Entwicklungen zeigen, dass die dramatischsten Prognosen einzutreffen scheinen. Die warmen und trockenen Wochen, die wir in den letzten Sommern erlebt haben sind nur ein kleiner Vorgeschmack auf das was kommt. Die steigende Temperatur wird zu massiven Hitzeperioden, Trockenheit und unberechenbarem Wetter führen – Ernteausfälle und Wasserknappheit werden die Folge sein. Mit ziemlicher Sicherheit werden ganze Länder nicht mehr bewohnbar sein, weil sie vertrocknet oder überschwemmt sind. Man kann aber mag sich nicht vorstellen was passiert wenn 8 Milliarden Menschen die wenigen noch bewohnbaren Regionen aufsuchen und gleichzeitg die Nahrung knapp wird. Auch diese Entwicklung hat bereits begonnen. Unter solchen Bedingungen wird für die meisten Menschen an Sport nicht zu denken sein.
Das ist keine Verschwörung und keine Schwarzmalerei, sondern reine Fakten und ein offenes Auge. Auf fast allen Kontinenten brennen gerade riesige Waldflächen ab, Gletscher und Permafrostböden tauen im Rekordtempo auf, Bangladesch liegt bereits zu einem Drittel unter Wasser und in Bagdad sind 50 Grad im Schatten. Das alles passiert heute schon und die globale Erwärmung hat gerade erst begonnen. Es mag vielleicht bei uns noch nicht in dem Maße spürbar sein, aber die Anfänge sind deutlich zu erkennen. Das ist nicht ein weiteres Problem unter vielen, es geht um die Existenz, die der Menschheit und vieler anderer Lebewesen auch. Es scheint bisher weder in der Politik noch in der Gesellschaft verstanden worden zu sein, wie schlimm es bereits steht.

Warum ist es so dringend dass wir jetzt handeln?

Die globalen Klimaprozesse sind langfristiger Natur. Selbst wenn wir im Jahr 2025 CO2 neutral wären würde es weitere Jahre dauern bis die globale Durchschnittstemperatur ebenfalls sinkt. Die Prozesse sind nachgelagert, was wir heute ausstoßen wird erst in Jahren wirksam. Und es geht nicht beliebig weiter, denn es gibt beim Klima massive Selbstverstärkungseffekte und Kipppunkte, von denen es kein Zurück mehr gibt wenn sie einmal erreicht sind. Fehlende Reflektion durch zurückgehendes Eis, auftauende Permafrostböden, die riesige Mengen an Methan freisetzen und versauerte Ozeane, die kein CO2 mehr binden können sind einige Beispiele dafür. Wenn bestimmte Zustände erreicht sind, lässt sich der Prozess nicht mehr umkehren.

Wenn es wirklich so kritisch ist, warum handelt die Politik dann nicht schon lange?

Es scheint dass die Menschen im allgemeinen erst zu handeln beginnen wenn sie akut bedroht sind. Unsere Fähigkeit vorauszuschauen funtioniert hier nicht, weil die benötigte Veränderung unbequem ist. Die Coronakrise hat sehr deutlich gezeigt zu welchen Veränderungen die Menschen bereit sind wenn eine Bedrohung unmittelbar zu sein scheint. Hinzu kommt dass die Politik unter zu starkem Einfluß der Wirtschaft steht und kurzfristige Lobbyinteressen meistens für wichtiger als das Allgemeinwohl gehalten werden..

Wie können wir die Klimakatastrophe noch verhindern?

Die Treibhausemissionen müssen in den nächsten Jahren drastisch reduziert werden und zwar nicht um 30 oder 50 %, sondern auf CO2 neutral und das nicht in 20 oder 30 Jahren sondern in weniger als 5 Jahren, am besten sofort. Die Polititik sagt dass das nicht geht. Es gibt andere Meinungen, nach denen ein Wandel möglich ist, wenn man ihn hoch genug priorisiert und die Menschheit bereit ist, Veränderungen in Kauf zu nehmen. Ob es dann reicht um das Gröbste abzuwenden kann niemand genau sagen. Leider steht es bereits so schlecht um das Klima, dass nicht einmal eine solche Maßnahme mit Sicherheit helfen würde. Es ist aber die einzige Chance den Planeten wie wir ihn kennen zu bewahren.

Was kann ich als Individuum dazu beitragen?

Die Hauptverursacher des Klimawandels sind bekannt. Es sind die Mobilität (Flug-, Schiff- und Straßenverkehr), die Energiegewinnung, die Industrie und die Landwirtschaft, also fast alle Bereiche des heutigen menschlichen Wirkens. Wir können unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren, indem wir unseren Lebensstil in möglichst vielen dieser Bereiche verändern. Konkret können wir im Kleinen beispielsweise folgendes tun:

• Flugreisen, Schiff- und Autofahrten reduzieren oder ganz sein lassen, alternative Reise- und Fortbewegungsmöglichkeiten nutzen
• Energie sparen im Alltag, z.B. im Haushalt oder auf der Arbeit
• Konsum von Dingen runterfahren
  Brauche ich neue Technik, neue Kleidung, neue Möbel etc.? Jeder noch so kleine Artikel muss produziert werden und verbraucht damit Resourcen, Energie und muss schlussendlich auch wieder entsorgt werden.
• Ernährungsgewohnheiten ändern, Fleisch- und Milchkonsum verringern.
  Die weltweite Nutztierhaltung trägt einen erschreckend großen Teil zum Ausstoß von Treibhausgasen bei. Unfassbare 100 Milliarden Nutztiere weltweit produzieren enorme Mengen an CO2 und Methan. Die Hälfte aller vom Menschen produzierten Treibhausgase soll von Nutztieren kommen. Außerdem brauchen diese Tiere enorme Mengen an Futter, was wiederum angebaut werden muss, Und letztendlich benötigen diese Tiere selbst auch große Flächen – alles Flächen, die für natürlichen Wald als grüne Lunge nicht mehr zur Verfügung stehen.
• Lebensmittel wenn möglich aus ökologischer, regionaler und saisonaler Landwirtschaft beziehen

An dieser Stelle macht es natürlich auch Sinn, unser profitorientiertes Wirtschaftssystem zu hinterfragen, denn es ist darauf ausgelegt zu wachsen und Resourcen zu verbrauchen als wären sie endlos.

Alleine werden wir den Wandel jedoch nicht herbeiführen können. Es wird sich nur mit einem kollektiven Bewusstsein für das Thema etwas verändern. Deshalb müssen wir auf das Problem aufmerksam machen, denn es ist noch nicht bei allen angekommen. Wir könnten zum Beispiel

• mit Freunden oder Verwandten über das Thema reden und sensiblisieren
• Politikern zu verstehen geben dass uns die Zukunft unserer Erde wichtig ist
• uns einer Umweltschutz oder -protestbewegung anschließen und mit Gleichgesinnten auf das Problem hinweisen
• Naturschutzverbände und -organisationen finanziell oder bei ihrer Arbeit unterstützen

Die stärkste Bremse von gesellschafltichen Veränderungen ist der Glaube dass mein Wirken als Einzelner keinen wesenlichen Unterschied macht. Wir alle wissen dass das nicht wirklich stimmt und dass Dinge nicht immer richtig sind nur weil die meisten Menschen sie tun.

Kann Schlagball etwas zum Schutz der Umwelt beitragen?

Wenn wir es schaffen als Schlagballgemeinschaft ein ökologisches Bewusstsein zu entwickeln, unsere Aktivitäten entsprechend auszurichten und die Botschaft in die Welt zu tragen, dann in jedem Fall. Sport bietet eine gute Möglichkeit, innezuhalten und das eigene Tun zu reflektieren. Wir sind eine kleine Spielgemeinschaft und dadurch flexibel und agil. Vielleicht kann neben dem Wirken jedes Einzelnen unser Sport eine Vorbildfunktion einnehmen und die Idee von Mensch und Natur als harmonische Einheit voranbringen.

Also macht euch schlau und werdet aktiv – es geht uns alle etwas an!

„The earth is not just our environment. We are the earth and the earth is us. We have always been one with the earth.“ – Thich Nhat Hanh

Weiterführende Quellen:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/wetter-in-deutschland-ihnen-ist-heiss-das-ist-erst-der-anfang-kolumne-a-6218579a-c5a6-4c37-90af-095741797dba
https://m.focus.de/wissen/klima/20-jahre-frueher-als-erwartet-wir-ueberschreiten-1-5-grad-schwelle-in-naechsten-5-jahren_id_12212849.html
https://medium.com/@HerrNaumann/der-zusammenbruch-der-zivilisation-ist-das-wahrscheinlichste-ergebnis-4bd18e953587
https://www.sueddeutsche.de/wissen/kanada-permafrost-klimawandel-co2-1.4489525
https://taz.de/Hydrologe-ueber-Duerreperiode-2020/!5693923/
https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article4922403/Nutztiere-sind-weltweit-mit-die-groessten-Klimakiller.html